An Strategien für Investments gibt es heutzutage eine große Auswahl. Von relativ einfachen materiellen Werten wie beispielsweise Immobilien bis zu den immateriellen schwer durchzublickenden Konstrukten der Derivate. Interessierte die nicht durch eine Ausbildung oder Arbeitswegen Finanzprodukte kennen, stehen schon an der Vielfalt der Investitionsmöglichkeiten vor der ersten großen Entscheidung. Eine Investmentstrategie sollte immer vorab geplant werden.

Im Folgenden werden drei Investment-Strategien aus der Börsenwelt vorgestellt:

Value Investing

Diese am meist bekannteste Strategie bezieht sich auf den Wertzuwachs der Aktie im Markt. Der reelle Gewinn oder Verlust wird erst durch die Veräußerung der Anteile realisiert. Bekannt für diese Strategie sind z.B. die Bluechip Aktien.

Beispiel: Es werden 100 Aktien von Unternehmen X zu 5€ pro Aktie gekauft. Insgesamt ist der Wert des Aktienpakets 500€. Der Wert der Aktie steht beim Verkauf der 100 Aktien bei 6€ pro Aktie. Gesamtwert zum Verkaufszeitpunkt 600€. Das Bedeutet einen Gewinn von 100€, entspricht 20%.

Vorteile: Es können auch in sehr kurzer Zeit Gewinne (aber auch Verluste) realisiert werden. Die Gewinne/Verluste können sehr hoch ausfallen.  

Nachteile: Eine Vorhersage des Aktienkurses ist nicht möglich. Auch bei sehr guten Kennzahlen des Unternehmens kann der Aktienkurs entgegen allen Erwartungen verlaufen. Um einen Gewinn zu realisieren muss die Aktie verkauft werden wodurch keine weiteren Gewinne durch diese Aktie erreicht werden. (siehe Anekdote “Die Goldenen Eier“)


Dividend Growth (Cash Flow II)

Diese Strategie bezieht sich auf Unternehmen die jährlich, quartalsweise oder sogar monatliche Dividenden ausschütten. Der Fokus der Strategie liegt auf eine kontinuierliche Erhöhung der Dividende. Bekannt für diese Strategie sind z.B. Unternehmen, die bei Dividenden Aristokraten oder Dividendenkönige aufgelistet sind.

Beispiel: Es sind 100 Aktien in Unternehmen X investiert. Im ersten Jahr wird eine Dividendenrendite von 3% bei einem Aktienwert von 40€ ausgezahlt. Die Dividende beträgt 1,2€ pro Aktie. Insgesamt werden für die 100 Aktien 120€ ausgezahlt. Im zweiten Jahr gibt es eine Dividendenerhöhung von 10%. Das bedeutet, dass statt 3% nun 3,3% Dividendenrendite ausgezahlt wird. Bei einem angenommenen Anstieg des Aktienwertes auf 45€ beträgt die Auszahlung für die 100 Aktien 148,5€. Für die Investition beim Kaufpreis von 40€ beträgt die Dividendenrendite sogar 3,7% statt die Ausgezahlte Dividendenrendite von 3,3%

Vorteile: Durch die steigende Dividendenrendite kann man steigende Auszahlungen erwarten. Auch bei sinkenden Aktienwert versuchen die Unternehmen die Dividendenrendite zu steigern, mindestens gleich zu halten.  

Nachteile: Dividendenrenditen eher im unteren bis mittleren Bereich.


High Dividend (Cash Flow I)

Diese Strategie ähnelt der Grow Divendend Strategie. Auch hier wird in Unternehmen mit Dividendenausschüttungen investiert. Der Fokus liegt jedoch auf eine höhere Dividende und einen stetigen höheren Cash Flow zu erzeugen. Wenn möglich mit mehrmaligen Auszahlungen im Jahr.

Beispiel: Ein quartalsausschüttendes Unternehmen zahlt im Jahr 2€ Dividende pro Aktie. Bedeutet 0,50€ alle drei Monate pro Aktie. Bei Hundert Aktien werden alle drei Monate 50€ ausgezahlt. Bei einem Aktienwert von ca. 15€ können zusätzliche drei Aktien für das kommenden Quartal investiert werden. Im nächsten Quartal werden somit für 103 Aktien Dividenden ausgeschüttet.  Macht für das zweite Quartal statt 50€ zuvor, 51,5€, Im dritten Quartal sind es wieder drei Aktien mehr im Portfolio, 106. Macht eine Ausschüttung von 53€.  Im vierten Quartal 54,5€ usw. Statt in einem Jahr einen Gesamtertrag von 200€ erwirtschaftet zu haben ist bei der Reinvestition ein Gesamtbetrag von (50+51,5+53+54,5) 209€ erwirtschaftet. Ein Plus von 4,5%

Vorteile: Konstant steigende Dividenden (Erhöhung des Cash Flow). Gewinnrealisierung und Gewinnsteigerung mit zunehmenden Aktienanteil. Bei Dividendenerhöhung verstärkter Gewinneffekt. Gewinnrealisierung nicht vom Aktienwert abhängig

Nachteile: Kann je nach Anfangsinvestment länger dauern bis eine spürbare Gewinnsteigerung stattfindet. Keine großen Aktienkursgewinne.